2010 Periquita branco, José Maria da Fonseca, VR Península de Setúbal, 12%

Draußen ist es warm. Ich suche einen trockenen Wein mit eher niedrigem Alkoholgehalt. Da fällt mir der Periquita branco von José Maria da Fonseca in die Hände und das Etikett verkündet schlanke 12% Alkohol. Also los …

Die Farbe ist jugendlich hellgelb mit leicht grünlichem Schimmer.

Die Nase wirkt zunächst verhalten. Klar. Ich habe den Wein auch gut gekühlt. Mit etwas Luft und Temperatur kommen Aromen von exotischen Früchten zutage. Mango, Ananas und Grapefruit. Etwas grüne Banane gesellt sich dazu.

Am Gaumen eine erfrischende Säure die jedoch gut eingebunden ist. Die Fruchtaromen spiegeln sich wieder, jedoch erfreulich dezent. Hinzu kommt eine knackige Note, die mich an grüne Äpfel erinnert. Der Wein ist kein Schreihals, sondern er paart die Leichtigkeit die anfangs suchte mit einer angenehmen Aromenpräsenz.

Beim Blick in die Weinexpertise sehe ich, dass der Wein gute 7 g/l Restzucker hat. Die habe ich so nicht geschmeckt. Der Wein hat Schmelz und ist zugänglich, aber er wirkt trockener am Gaumen. In Deutschland würde man bei dem Wert meist auch noch trocken auf das Etikett schreiben. Passt.

Auf dem Rückenetikett ist mit der Ergänzung Fernão Pires eine etwas andere Cuvée angegeben als in der Weinexpertise, wobei die prägenden Elemente sicherlich die beiden anderen Rebsorten sind. Moscatel de Setúbal gibt die Aromatik und Arinto die Säure und Würze.

Man könnte natürlich meinen, dass ein Wein, der aus der Region etwas südlich von Lissabon kommt nicht niedrig im Alkohol und trocken sein kann, aber dem ist nicht so. Die Nähe zum Atlantik hat hier sicherlich eine ausgleichende Wirkung. Zudem werden die Trauben für die Weißweine in der Region auch meist sehr früh gelesen. Zum einen um die Säure und die Frische zu wahren – daher wahrscheinlich auch die grüne Note am Gaumen – und zum anderen natürlich auch, um den Alkoholgehalt niedrig zu halten. Dies ist gelungen. Mit gut 7 g/l Restzucker spielt der Wein an der oberen Grenze des analytisch trockenen, aber sensorisch sehe ich den Wein als trocken.

Fazit: Für mich ist dies ein gelungener Sommerwein. Frisch, knackig, angenehm aromatisch und zudem moderat im Alkohol.