Letzte Woche bekam ich eine Flasche geschickt.
Witziges Etikett. Witziger Name.
„Fritz Müller“ Perlwein Müller-Thurgau trocken.
Verpackt in einer grünen Burgunderflasche mit schwarz-weißem Etikett (welches erst einmal recht irritierend aussieht) und einem anwendungsfreundlichen Schraubverschluss.
Die beiliegenden Informationen habe ich mir erstmal nicht angesehen. Aber alleine schon das Design machte mich neugierig.
Im Glas überrascht mich zunächst die recht feine Perlage. Von der Farbe her ein blasses Strohgelb mit leicht grünen Reflexen.
In der Nase eine zarte Fruchtaromatik die fast schon in die exotische Richtung geht, dezent florale Noten und etwas Muskat.
Am Gaumen zunächst wieder die gut eingebundene Perlage, die auch einen erfrischenden Eindruck vermittelt. Eine leichte Restsüße macht den Fritz (so wie er genannt werden will) zugänglich und betont die Frucht auf angenehme Weise. Süße und Säure sind insgesamt ausbalanciert. Ein Wein mit einer klaren Linie. Verständlich für den Einsteiger und doch mit Ausdruck, um sich von der Masse der Prosecci, Perlweine und ähnlicher Produkte nicht nur vom Etikett her abzuheben.
Alles in allem ein Wein der Spaß macht. Lecker! Cooler Partydrink.
Neugierig geworden habe ich mir nun auch die Fritz Müller Website angesehen. Nicht erschrecken. Der Bildschirm ist nicht kaputt. Die Website ist ebenso layoutet wie die Flasche …
Hinter Fritz stecken also der Münchner Weinhändler Guido Walter und der rheinhessische Winzer Jürgen Hofmann. Aber lesen könnt Ihr selber.
Was mir auf der Website noch besonders aufgefallen ist, sind die „Benutzerhinweise„. Man mag zunächst an den Beipackzettel von Medikamenten denken, wenn man den Titel liest. Umso mehr überraschte mich das, was sich dahinter eröffnet: Vorschläge, wie man Fritz trinken kann.
Nein. Hier gibt es keine Speisenempfehlungen und sonstige Ratschläge. Frisch von der Leber weg heißt es hier gleich, dass Guido den Fritz am liebsten „on the Rocks“ trinkt. Etliche weitere Möglichkeiten sind aufgeführt, so dass man sich am besten gleich eine Kiste bestellt, um alles auszuprobieren. Notfalls kann man Fritz aber auch ganz klassisch „old fashioned“ trinken: Pur im Sektglas.
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